Der Wolf polarisiert. In einem kleinen tschechischen Dorf verhärten sich die Fronten: Der Bürgermeister, der wiedergewählt werden möchte. Eine junge Öko-Bäuerin, die versucht, eine Utopie zu leben. Ein Landwirt in Angst um seine Tiere. Ein Umweltschützer, der unermüdlich forscht und aufklärt. Ruhig und unaufgeregt folgt der Dokumentarfilm den Menschen, kommt ihnen im Alltag nahe und macht die Beweggründe ihres Handelns nachvollziehbar. Anfangs werden noch Argumente ausgetauscht, doch schon bald wird der Ton rauer, irgendwann aggressiv und am Ende unversöhnlich. Eine Kluft tut sich auf, die mit Stadt und Land nur unzureichend beschrieben ist. Verschwörungstheorien machen die Runde, Vergleiche mit Nazi-Methoden werden bemüht. Das Ganze kommt einem bekannt vor.
Nach der Vorführung: Publikumsgespräch mit dem Regisseur Martin Páv sowie der Drehbuchautorin und Dramaturgin Adéla Kabelková.
CZ 2020, 78 min, Regie: Martin Páv, OmdtU