Moderiert von Jana Krötzsch
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Haben Sie sich jemals gefragt, wie Ihr Leben verlaufen wäre, wenn die Ereignisse im November 1989 anders entwickelt hätten?
Was wäre passiert, wenn der Sozialismus weitergegangen wäre und uns der Eiserne Vorhang weiter von der Welt und voneinander getrennt hätte?
Alena Mornštajnová, eine der erfolgreichsten tschechischen Schriftstellerinnen, überrascht immer wieder. Ihr neuer Roman ist die dramatische Geschichte einer gewöhnlichen Familie, die durch die großen Ereignisse einer Novembernacht gespalten und gegeneinander ausgespielt wird. Wir verfolgen die Geschichte von Marie Hajná, die wegen ihrer Teilnahme an den Demonstrationen verhaftet und zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt wird. Sie weiß, dass sie ihre Kinder wahrscheinlich nie aufwachsen sehen wird, und nur Briefe halten sie am Leben. Und die Hoffnung, dass sie doch noch wieder zusammenkommen.
Parallel dazu wird die Geschichte eines Mädchens, Magdalena, erzählt, das seinen Eltern weggenommen und in eine "Umerziehungsanstalt" gebracht wird, in dem neue kommunistische Kader heranwachsen sollen. Eines Tages kreuzen sich ihre Schicksale, aber auf eine ganz andere Weise, als sie es sich beide vorgestellt und gewünscht haben.
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Alena Mornštajnová (geboren 1963) studierte Englisch und Tschechisch an der Philosophischen Fakultät der Universität Ostrava. Sie arbeitete als Englisch-Dozentin und Übersetzerin und verdient ihren Lebensunterhalt heute als Schriftstellerin. Sie lebt in Valašské Meziříčí. Ihr Debüt gab sie 2013 mit dem Roman "Slepá mapa", zwei Jahre später folgte "Hotýlek". Dank ihres 2017 erschienenen Romans "Hana" wurde Alena Mornštajnová zu einer der beliebtesten zeitgenössischen tschechischen Schriftstellerinnen. Ihr vierter Roman ist "Tiché roky" (2019), der bei der Leserwahl zum Buch des Jahres ausgezeichnet wurde. Im Frühjahr 2021 veröffentlichte sie den dystopischen Roman "Listopád". Sie ist auch Autorin einiger Kinderbücher.
Von ihren fünf Romanen erschienen „Hana“ (2017) und „Stille Jahre“ (2019) auf Deutsch - und nun auch "Es geschah im November".
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Eine Veranstaltung der Städtischen Bibliotheken Dresden und der Stadtbibliothek Ostrava mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.