CSSR 1964, 95 min, Regie: Oldřich Lipský, OmdtU
Es spielen: Karel Fiala, Miloš Kopecký, Květa Fialová, Olga Schoberová, Rudolf Deyl ml., Bohuš Záhorský, Josef Hlinomaz, Karel Effa, Waldemar Matuška, Eman Fiala
Wir schreiben das Jahr 1885, und in Arizona herrscht ein heilloses Durcheinander: Die Einwohner von Stetson City sind betrunken vom Whiskey, und die moralischen Werte sind im Niedergang begriffen. Der Trigger Whiskey Saloon wird von einer durchgeknallten Gruppe von Gangstern betrieben. Doug Badman ist der Besitzer des renommierten Saloons, Tornado Lou singt zur Belustigung der Anwesenden den Tornado und Horaz alias Hogo Fogo, ein Unhold von Natur aus, schmiedet seine gemeinen und heimtückischen Pläne. Der Apotheker Ezra Goodman und seine Tochter Winnifred sind die letzten Gerechten in dieser entsetzlichen und von Korruption geprägten Stadt. Eines Tages kommt Joe, ein Vertreter der Limonaden-Marke Kolaloka, auf einem weißen Pferd an und beschließt, den Alkoholikern ein Heilmittel in Form von alkoholfreier Limonade anzubieten. Es ist jedoch klar, dass die Alkoholiker ihre Droge nicht so leicht aufgeben.
Der ganze Film ist ein einziger Riesenspaß, da wird nichts und niemand ernst genommen. Der Humor balanciert zuweilen auf dem schmalen Grat zur Albernheit, aber das gelingt ihm sehr gut. Bei der Vielzahl an ungewöhnlichen Ideen kann man sich vorstellen, was für einen Spaß die Macher damals gehabt haben müssen.
Selbst aus dem sehr kreativen und vielseitigen tschechischen Filmschaffen der 1960er Jahre ragt dieser Film mit seinen vielen absurden Elementen, der speziellen Optik (z.B. unterschiedliche Farbstiche in den Bildern oder ungewöhnliche Kameraperspektiven) und der Verortung im Wilden Westen heraus. Bei vielen anderen – wohlgemerkt auch sehr guten – tschechischen Filme finden sich Ähnlichkeiten untereinander, seien es die Themen, die Geschichten, die Charaktere oder die Erzählweise. Dieser Film hier hat das alles nicht, er ist wirklich absolut ungewöhnlich und einmalig.
Fun fact: Es wird viel gesungen, und Karel Gott lieh dem Hauptdarsteller seine Stimme. Der Gesang sollte wie Englisch klingen, aber kein Englisch sein. Genau das tat Karel Gott damals im Alfa Café, weil er kein Englisch konnte. So entstand der Titelsong in einem fiktiven englisch-mexikanischen Dialekt. Und eigentlich sollte Karel Gott auch die Hauptrolle spielen, hatte aber keine Zeit.
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Mit freundlicher Unterstützung der Restaurants »Hurvínek« und »Babička«.
Dieser Film wird im Rahmen der Reihe "Tschechischer Filmmittwoch" gezeigt, wie immer in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Zu diesem besonderen Anlass haben wir für unsere Gäste eine zum Film passende Überraschung...