Tanztheater nach der gleichnamigen Tragödie von Federico García Lorca
Zur Eröffnung der 20. Tschechisch-Deutschen Kulturtage (TDKT) präsentiert das F. X. Šalda Theater aus Liberec, Hauptstadt der diesjährigen Partnerregion des Festivals, das Tanztheater Bernarda Albas Haus. Es entstand nach der gleichnamigen Tragödie von Federico García Lorca (1898-1936) und erlebte im Mai bereits seine Dernière in Tschechien. Im Rahmen der TDKT ist der Tanzabend ein letztes Mal in Dresden zu sehen. Die Choreografie schuf Marika Housková (Libretto, Regie); die Musik für diese Inszenierung stammt von Petr Čermák.
Federico García Lorca – heute zählt er zu den bedeutendsten Dichtern Spaniens – vollendete das dreiaktige Drama 1936, kurz bevor er im beginnenden Spanischen Bürgerkrieg von einer Milizgruppe Francos ermordet wurde. Die Handlung führt in ein andalusisches Dorf der 1930er Jahre. Im Mittelpunkt stehen fünf unverheiratete Schwestern, die von ihrer despotischen Mutter terrorisiert werden. Gemäß der strengen katholischen Tradition hat sie ihnen nach dem Tod ihres Mannes eine achtjährige Trauerzeit verordnet und unterdrückt die verzweifelte Sehnsucht der Töchter nach Liebe.
Das F. X. Šalda Theater in Liberec gehört zu den ältesten Theatern in der Tschechischen Republik und und war als Reichenberger Stadttheater bekannt. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1883 zurück. Gegenwärtig besitzt das Theater drei professionelle Ensembles: Schauspiel, Oper und Ballett.